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Neue Arbeitsinstrumente herausgegeben von den A.G.R.
Juli 2019
Dank der unermüdlichen Bemühungen der Forscher des Allgemeinen Königlichen Archivs (Archives générales du Royaume) und des Archivars Harald Deceulaer, wird die Inventarsammlung des A.G.R. immerfort bereichert.
Als Frucht dieser Arbeit sind in den letzten Monaten drei Serien erschienen, die ganz besonders interessant sind für Genealogen.
1. Zuerst haben die Forscher sich damit beschäftigt, die Rechtssachen aufzuzählen, die vom Conseil de Brabant verhandelt wurden, der seit dem 14. Jahrhundert das höchste Gericht des Herzogtums Brabant war. Dieses Gericht war für ein sehr großes Gebiet zuständig, das unter anderem das Herzogtum Brabant, das Markgrafentum des Heiligen Reiches und das Territorium des Herzogtums Limburg einbezog.
Inventaris van het archief van de Raad van Brabant:
- • Processen van de gemeenten, 1601-1700. Instrument: I 60
- • Processen van de adel, 1496-1722 (vnl. 1651-1690). Instrument: I 74
- • Processen van de adel, 1511-1650. Instrument: I 62
- • Processen van de adel, 1618-1702. Instrument: I 84
- • Processen van de adel, 1738-1795. Instrument: I 86
- • Processen van de Staten van Brabant, 1605-1794. Instrument: I 61
- • Processen van de particulieren (eerste reeks) 1574-1794. Instrument: I 57
- • Processen van de particulieren (tweede reeks) 1477-1632. Instrument: I 59
- • Processen van de particulieren (tweede reeks), 1755-1774. Instrument: I 76
- • Processen van de particulieren (tweede reeks), 1775-1795. Instrument: I 67
- • Processen van de clerus, 1672-1758. Instrument: I 77
- • Processen van de clerus, 1749-1795. Instrument: I 78
- • Processen van de Staten van Limburg, Dalhem, Valkenburg en ’s-Hertogenrade, 1628-1788. Instrument: I 73
- • Processen van de steden (behalve Brussel), 1596 – 1794. Instrument: I 54
- • Processen van de stad Brussel en steden supplement, 1558‐1795. Instrument: I 85
Diese neuen Inventare bezüglich des Rates von Brabant ergänzen die schon existierenden:
- • Archief van de griffies. Instrument: I 18
- • Archief van de secretariaten. Instrument: I 19
- • Dossiers de procès dans les archives du conseil de Brabant: aperçu général provisoire. Procesdossiers in het archief van de Raad van Brabant: voorlopig algemeen overzicht. Instrument: T 36
2. Schon Jean De La Bruyère sagte: „Jeder von uns stammt von einem König und von einem Gehängten ab“.
Anders gesagt, das Inventar, das Harald De Ceulaer, Pierre-Alain Tallier und Gert De Prins gerade erstellt haben, Inventaris van het Archief van de gevangenis van Sint-Gillis (1885-1991). Instrument : I 87, wird uns allen nützlich sein!
Für die Jahre 1920 bis 1960 gibt es eine Kartei, die sehr hilfreich ist beim Konsultieren des umfangreichen Inhalts der Archive vom Gefängnis von Saint-Gilles, und für die Periode davor kann man sich mit den alphabetischen Registern der verschiedenen Serien weiterhelfen.
Andere sehr interessante Dokumente sind die Gefangenenregister der Brüsseler Gefängnissen und die Aufzeichnungen über Verhaftungen während der beiden Weltkriege.
3. Harald Deceulaere und Bernard Pierret haben die Archive der schulischen Einrichtung, die der Reihe nach, „Lycée de Bruxelles“, „Ecole Royale des Sciences et des Lettres de Bruxelles“, „Athénée Royal de Bruxelles“ und zum Schluss „Athénée Jules Bordet“ hieß, inventarisiert.
Als die Schule 2002 definitiv schloss, bestand sie seit 225 Jahren, denn sie war der direkte Nachfolger des in 1777 gegründeten „Collège Thérésien“. Leider gehen die erhalten gebliebenen Dokumente nur bis 1803 zurück.
Aus diesen Dokumenten kann man immerhin einiges über das laizistische Sekundarschulwesen lernen, unter anderem während der Zeit des Empires und des niederländischen Regimes, dies durch Schüleranmeldungslisten, Schulzeugnisse, Preisträgerlisten, Personalunterlagen usw. Die meisten Dokumente stammen natürlich aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und dem 20. Jahrhundert.
Inventaris van het archief van het Lyceum van Brussel, de « l’Ecole Royale des Sciences et des Lettres de Bruxelles » (1817-1818), het Koninklijk Atheneum van Brussel (1818-1970), en het Atheneum Jules Bordet (1970-2002). Instrument : I 58.
Änderungen des Archiv-Act
Gemäß einem am 21. Dezember 2018 verabschiedeten Gesetz (Artikel 166) senkt Belgien seine Konsultationsfristen! Die Fristen werden für Todesfälle auf 50 Jahre und für Heiratsurkunden auf 75 Jahre verkürzt. Die Frist für die Beratung von Geburtsurkunden bleibt unverändert bei 100 Jahren.
Zuvor unterlag unser Land der klassischen Regel von 100 Jahren für die Beratung des Personenstands. Forscher hatten jedoch die Möglichkeit, einen Verzicht auf Forschungsarbeiten in den Gemeinden zu beantragen.
Die überwiegende Mehrheit dieser Register befindet sich noch in den Gemeinden, an diese müssen Sie sich wenden, um die gewünschten Dokumenten zu erhalten. Die Gemeinden stimmen manchmal zu, die Forschung selbst durchzuführen und Ihnen die Taten zu schicken. Für die Bestellung können noch Gebühren erhoben werden.
(Informationen aus der Revue Française de Généalogie)
GERADE ERSCHIENEN!
Antoine MASSIN, Mairie de Bruxelles. Qui est qui en 1802, d’après le recensement des habitants de la ville, im Selbstverlag, 2018 (1.234 Seiten in 2 Bänden, Format A4)
Das neue Werk von Antoine MASSIN wird nicht nur für Genealogen und Familienhistoriker von großem Nutzen sein, sondern auch für alle, die sich für die Stadt Brüssel und ihre Einwohner am Anfang des Premier Empire interessieren.
Mit unermüdlicher Geduld, wie schon bei seiner Arbeit an der Volkszählung 1812, hat der Verfasser alle in den originalen Verzeichnissen vorhandenen Daten, die 78.073 Einwohner betreffen, kopiert und in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen klassifiziert,
Familiennamen, Vornamen, Alter, Personenstand, Beruf, Anschrift, Geburtsort und Aufenthaltsdauer aller Einwohner, sowie, gegebenenfalls, die Namen deren Eltern und die Anzahl deren Kinder unter 10 Jahren sind sofort greifbar. Für diejenigen, die Brüssel zwischen der Volkszählungen von 1802 und 1812 verlassen haben, kann man auch erfahren, wo sie danach Wohnsitz genommen haben. So stellt dieses Werk eine wahre Fundgrube von Informationen dar, an die man sich wenden kann, ohne den Weg ins Archiv zurücklegen zu müssen!

Dem Werk, das ein Vorwort von Frédéric BOQUET, Archivar der Stadt Brüssel, enthält, geht eine erste Einleitung voran, die den Kontext beschreibt, in dem die Volkszählung stattfand, sowie eine zweite, die von Volkszählungen in Brüssel im allgemeinen handelt. Jacques MASSIN, Sohn des Verfassers, gibt einen Überblick von den Statistiken, die man daraus erstellen kann (Analyse der Alterspyramide, Aufteilung nach Personenstand, Geburtsort, Beruf, Anteil von Ordensmitgliedern und Soldaten).
Alle, die sich für die Geschichte der Stadt Brüssel interessieren, werden sich dieses ausgezeichnetes Arbeitshilfsmittel ganz bestimmt anschaffen wollen!
Verkaufspreis: 90 Euro + 11,50 Euro Versandkosten innerhalb Belgiens, 18,75 Euro innerhalb von Europa, auf das Konto des Autors zu überweisen: BE73 0011 3113 2760 (BIC: GEBABEBB). Um eine Bestätigung per Email wird gebeten: bruxelles1802@gmail.com